Friday, December 22, 2006

Nichtraucherheilung

Zu SZ vom 11.12.2006
„Länder wollen Rauchverbote unterschiedlich gestalten“


Meine geehrten Abgeordneten, jetzt doch noch die Frage an Sie.
Der von Ihnen vorgenommene Verweis auf die Selbstregulierung der Raucher-Nichtraucherbeziehungen. Wie meinten Sie das gleich?

Sie sind ja nun nicht wenige, die sich öffentlich mit dem wertvollen Hinweis auf Selbstregulierung positionieren. Da es also gemeinsames Verständnis zu sein scheint, dass nichts geregelt, wo eigenverantwortlich Freiheit genutzt werden soll, wollt ich eben noch mal nachfragen.

Sind die Menschen, die jetzt selber regeln sollen, die Raucher einerseits und auf der anderen Seite die Abstinenten? Ja? Sollen diese Lager sich also selbst regeln?
Ich habe es gewagt, mich der konkreten Ausgestaltung dieses Prozesses hinzugeben, besann mich einige Stunden auf dieses Problematik und wollte Ihnen nun folgende Alternativen vorstellen, in der Hoffnung, Sie klärten mich über die geeignetste und doch noch wirksame Methode auf – ganz wie Sie sich’s ausmalten!

Man stelle sich ganz entspannt Nichtraucher A vor. Dieser betrifft in hungriger Konstitution Kneipe X, um im folgenden auf vier Raucher B-E zu stossen. A würde nun gerne an diesem Tag giftfrei sein Geschnetzeltes konsumieren.
Wie ist dies möglich und ist dies zweitens in Ordnung?

Soweit eine Grundlage für das Begehren des A gegeben ist, darf A im Verlauf ebendieses kundtun? Darf er anschliessend auf die Durchsetzung des Anliegens einwirken?
Darf er B – E hauen, wenn sie unverdrossen, gefühlsregungsarm fortglimmen?
Was, wenn Hauen wirkungslos? Sind Ausnahmetatbestände vom Gebot des waffenlosen Betretens von Schankwirtschaften und Gaststätten vorgesehen?

Im Rahmen meiner Alternativenprüfung stiess ich auf den Gedanken der demokratischen Beilegung eventueller Ungereimtheiten. Meinen Sie, eine Abstimmung ist hier angebracht?
Sollen die fünf Uneinigen die Hände heben? Fraglich blieben die Modalitäten zur Ermittlung der Beteiligungsfähigkeit oder gar zu Anwesenheitsfragen der Mitabstimmenden.
Äh, und meine Herren, ist jetzt der A vielleicht die Mehrheit?

Wenn ich jetzt so weiterdenk, da raucht mir ja der Kopf. Deshalb wär’s fast angemessen, denk ich mir, der A steckt sich eine an.
Gell, da hamma net so an Wirbel!

Ganz liebe Grüsse und schon ganz ungelduldig,


Die Latern

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