Sunday, January 14, 2007

Lochkleidungspelz

Welch vielversprechende Tendenzen lassen sich erahnen, führe der Münchner doch mit seinem Schweif gen Arbeit.

Nicht unbekannt sind die überaus zahlreichen Vorteile, die Schwanzträger in Genuss zu kommen beglückt sind. Jedoch abgesehen von modischen und stiltechnischen Bereicherungen, die dem Herrn von Geschmack durch das Hinterherziehen oder, das dem eher sportlichen Wesen anheimende, Erheben des Schweifs, zukommen, lässt sich nicht nur erahnen, in welch mannigfaltiger Manier das soziale Miteinander sich bereichern liesse.

Das oft völlig zu allgemeiner Nichtbefriedigung führende kurzweilige Verweilen, auf den Strassen unsrer Welt, um mit lauschigen Worthülsen die jeweils andere Fee in den Nachmittag zu überführen, kaltschnäuziges Nichtbeachten des nichtgeliebten Teils unserer Mitbevölkerung auf Gehweg und dem Ring oder schlichtes Desinteresse für den Rocker in der U-bahn neben uns, auch wenn dieser in grösster Anstrengung sich versengt, seine Pose erstrahlen zu lassen, liesse sich fröhlich eliminieren.

Die aufgestellte Rute verbreitet, kurz und sinngeladen, die jeweils einzig zutreffende Nachricht.
Der auf dem Asphalt ruhende lange Haarschlauch – Chiffre der nur zu brutal zelebrierten, in gelassenster Ausgeglichenheit vollstreckten Gleichgültigkeit. Nervöses Aufstellen des Schweifs hingegen: Unmissverständlicher Bote für absolut unbarmherziges Ausgrenzen des Dritten. In diesen Stimmungsspähren wären vermutlich eine Reihe von Beissereien und blutigen Tatzenballen zu kalkulieren.

Schliesslich!, auch der Modeorientierte käme in höchstem Masse auf seine Kosten. So liessen sich Schweife in unermesslich kreativer Anmut spazierentragen – ob in blond, kastanie oder gelockt.

Auch, wenn der Interessierte es nicht zu ahnen vermag:
es wedelt leise hinter mir.

1 Comments:

Blogger Moe Szyslak said...

Puschiiiiiiggggg!

10:20 PM  

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