Saturday, January 20, 2007

Locke, du frohlockte

Wenig ist ihr gerade ausreichend.
Ihr Elixier ist Nichtbeachtung in Maßen, in denen Dritte unter uns lediglich Sahnetorten anzubeißen gewillt sind.

Die Locke singt aufgeregt, wenn alle sich wenden,
sie frohlockt, wendet der letzte Rotzlöffel an Mückenwicht in Abscheu erbebend sich der Ritze zu
und sollte Joseph, das Rüsselwunder zu tröten verstimmen.

Drum, seid so hehr,
ihr zu Wohle,
backt ihr keine rosa Herzen.

Sunday, January 14, 2007

Lochkleidungspelz

Welch vielversprechende Tendenzen lassen sich erahnen, führe der Münchner doch mit seinem Schweif gen Arbeit.

Nicht unbekannt sind die überaus zahlreichen Vorteile, die Schwanzträger in Genuss zu kommen beglückt sind. Jedoch abgesehen von modischen und stiltechnischen Bereicherungen, die dem Herrn von Geschmack durch das Hinterherziehen oder, das dem eher sportlichen Wesen anheimende, Erheben des Schweifs, zukommen, lässt sich nicht nur erahnen, in welch mannigfaltiger Manier das soziale Miteinander sich bereichern liesse.

Das oft völlig zu allgemeiner Nichtbefriedigung führende kurzweilige Verweilen, auf den Strassen unsrer Welt, um mit lauschigen Worthülsen die jeweils andere Fee in den Nachmittag zu überführen, kaltschnäuziges Nichtbeachten des nichtgeliebten Teils unserer Mitbevölkerung auf Gehweg und dem Ring oder schlichtes Desinteresse für den Rocker in der U-bahn neben uns, auch wenn dieser in grösster Anstrengung sich versengt, seine Pose erstrahlen zu lassen, liesse sich fröhlich eliminieren.

Die aufgestellte Rute verbreitet, kurz und sinngeladen, die jeweils einzig zutreffende Nachricht.
Der auf dem Asphalt ruhende lange Haarschlauch – Chiffre der nur zu brutal zelebrierten, in gelassenster Ausgeglichenheit vollstreckten Gleichgültigkeit. Nervöses Aufstellen des Schweifs hingegen: Unmissverständlicher Bote für absolut unbarmherziges Ausgrenzen des Dritten. In diesen Stimmungsspähren wären vermutlich eine Reihe von Beissereien und blutigen Tatzenballen zu kalkulieren.

Schliesslich!, auch der Modeorientierte käme in höchstem Masse auf seine Kosten. So liessen sich Schweife in unermesslich kreativer Anmut spazierentragen – ob in blond, kastanie oder gelockt.

Auch, wenn der Interessierte es nicht zu ahnen vermag:
es wedelt leise hinter mir.

Sunday, January 07, 2007

Der grüne Verendungshafen

Ich lebe nicht an der See. Fische sind mir lieb entkleidet, schuppenlosgesagt und formlos in Alubüchsen.
Sie stinken und streicheln lohnt sich nicht. Ich bevorzuge Behaartes, insbesondere Befelltes.
Weiches, Braunes. Obwohl Frösche: in Grün.

Berührungspukte zwischen mir und dem Wasser bestehen unter Duschschläuchen und auf Booten. Salzwasser an meiner Epidermis verachte ich wie Gewürm im Profil des Fusskleids.

Gleichwohl abstossend erscheint mir die Benennung Anker- für Schlepplift. Denn GUT ist die Entsagung der Alpen vom Meer vor langer Zeit; die Erhebung und das fischfreie, algenlose frohe Dasein, erhaben, kilometer entfernt von grünen Abgründen.

Nur Meeresbesessene sind abgebrüht genung, von Ankerliften zu sprechen, wo Anker gottlob weit verbannt.


Grosses, folglich muss geschehen, mich zur Kontemplation über Häfen anzustiften.

Häfen. Zu weit weg von jeder Gemse und Steig.
Wer, der am Hafen schwelgend sich nach der Weite des Ozeans verzehrt, solle des Gefallens halber bloss schwimmen gehen, erfahren, wie kast das Wasser sich entblösst.

Häfen in meiner Betrachtung, dementsprechend, wären, wenn, so funktional.
Worin, jedoch, läge ihre Beseelung?

Es geht um das Grün. Die Hoffnung erstirbt schleichend. Was soll das Grün?
Es soll sich schleichen.
In den Hafen.
Ersaufen und dann.....