Tuesday, February 06, 2007

Reh ohne Schuld

Was macht das Tier müde und abgeschlagen?
Wo treibt es sich herum und finden wir das gut?
Wieso wissen wir lange zuvor, dass es, zielstrebig und unaufhaltsam, es sei denn, wir schöben uns hinterher, das tut, was man, am schlimmsten, vermutete?

Es geht, schneller, als abzupassen, es windet sich, ohne Verdachte zu streuen, es kriecht, gleich einer Python, die kalten Fliesen entlang.
Angekommen, macht es, wie es anders nicht konnte - es schien ihm realistisch, konkret und in vielen Farben bunt, doch nun, zu früh!
Zu kalt!
Es vergisst sich....und es strömt in Schwallen hinab auf des Tieres doch heisse Brust.
Doch genügt es nicht!
Niemals nicht kommt es frei, ohne dass man selbst es rettet!
So wirft man sich aus dem Nest, erklimmt die Nasszelle, reisst die Wände ein und in einem Akt der Befreiung: eine gute Tat vollbracht.

Nicht umhin, doch, das Vermutete.
Wir wissen es, es kriecht uns klamm das Bein entlang, die Glieder frösteln,
der Geist ist stumpf.
Denn es passiert.
Unaufhaltsam.

Das Reh, es pflückt, in Trance freilich, das rote Tuch vom Ast.
Es klettert hinein, bedeckt sich unschuldig - doch!
Es ist passiert.